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Braucht ein Künstler eine Homepage?

Giraffe im Quadrat

Giraffe im Quadrat

Im artCafe-Forum läuft gerade eine interessante Disskussion über Künstler-Homepages. Angeregt wurde das Ganze von Frank Koebsch, der sich viele interessante Gedanken dazu macht. Braucht ein Künstler heutzutage eine eigene Homepage? Wie aufwendig sollte sie sein? Wie viel Zeit sollte man investieren? Was bringen einem die Besucher, die über Suchmaschinen wie Google kommen? Und wie viel zeit sollte man in „Social media“ investieren?

Viele Fragen, die ich mal aus meiner Sicht beantworten möchte. Zunächst einmal denke ich, eine Künstlerhomepage kann nur funktionieren, wenn man die Möglichkeiten und Ziele einschätzen kann.

Künstler

Künstler

Natürlich kann man viele Gründe haben, eine Homepage zu pflegen.Viele Künstler denken sich: inzwischen hat fast jeder eine Homepage, dann brauche ich auch eine. Nur leider denkt man dann nicht weiter, sondern sucht sich einen Bekannten oder Verwandten, der das Ganze aufbaut. Und dann bleibt es einfach so liegen, und am Ende nützt es bestenfalls als Zeile in der Visitenkarte.

Bei mir ist das so: ich habe meine Künstlerhomepage (www.martin-missfeldt.de)  speziell für die Bildersuche optimiert. Darüber (über die Google Bildersuche) kommen ca. 2000 Besucher pro Tag von Google. Über die normale Google-Suche noch mal ca. 1000. Hier mal meine Statistik für November 2010:

Künstler-Homepage Besucher Statistik November 2010

Künstler-Homepage Besucher Statistik November 2010

Nun habe ich Werbung auf der Seite (oben und unten), darüber kommen ca. 6-7 Eur pro Tag zusammen. Nicht viel, aber immerhin ein dauerhafter, kalkulierbarer Posten.

Außerdem bekomme ich so regelmäßige Anfragen. Die Bilder, die die Leute kaufen wollen, sind allerdings schon längst alle weg (die meisten hatte ich schon vorher verschenkt :D ). Aber was schön ist: für Publikationen wie Konzert-Flyer, Schulchroniken oder andere Zeitschriften kommen immer wieder Anfragen. Inzwischen sind sogar Zeichnungen von mir in drei Schulbüchern. Das bringt auch nicht viel (ca. 50 – 100 Eur, je nach Auflage, natürlich nicht exklusiv), aber erneut: immerhin.

Diese Anfragen kamen alle durch die Google Bildersuche zustande, weil meine Bilder dort eben bei bestimmten Begriffen vorne gelistet sind.

Abstrakte Malerei

Abstrakte Malerei

Das Gute an der ganzen Sache: man verkauft im Grunde nichts, aber hat dennoch Einnahmen. Und man hat ab einem bestimmten Zeitpunkt fast keine Arbeit mehr mit der Sache. Wenn man in der Woche ca. 1 – 2 Stunden Arbeit in einzelne Detailseiten steckt, reicht das. Und mit jedem neuen Bild, was man hinzufügt, wächst das System.

Was allerdings stimmt: es braucht viel Zeit und Know-How, um so eine Seite aufzubauen. Und es funktioniert letztlich nur, wenn man darum herum ein kleines Netzwerk pflegt. Neben meiner Künstlerhomepage betreibe ich noch zwei, drei andere Blogs (wie diesen hier oder den tagSeoBlog, wo es um die Optimierung der Bilder für die Google Bildersuche geht), ich habe einen gut funktionierenden Twitter- und einen relativ erfolgreichen youTube Kanal. Es hat ca. 3 Jahre gedauert, um diesen Stand der Dinge aufzubauen. Von heut auf morgen geht das nicht.

Ölbild: Papageien (Kubismus)

Ölbild: Papageien (Kubismus)

In meinem Fall hat das Sinn gemacht, weil ich meine Familie sowieso mit Internet-Projekten finanziere. Wer wirklich ernsthaft an seiner Kunst arbeitet, sollte versuchen, diese Arbeiten auszulagern und jemanden anderen machen zu lassen. Problem dabei nur: jemand anderes macht es (sinnvollerweise) nur, wenn er oder sie damit auch etwas verdient. Und bei den oben genannten Zahlen wird deutlich, dass das in aller Regel nicht funktionieren kann…

Ich hoffe sehr, dass dieser Artikel keine Frustration auslöst. Im Gegenteil: Man hat als bildender Künstler sher gute Möglichkeiten: das Internet giert nach „Content“, also guten Inhalten. Wer Kunst macht, hat potentiell super Inhalte. Das kann man nutzen, auch wenn es in der Startphase mühsam ist.

Allen viel Erfolg.



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Kommentare

Frank Koebsch 4. Dezember 2010 um 20:11

Hallo Martin,
ganz großren Dank für die Erwähnung in Deinem Artikel. Ich schaue mit Respekt, wie Du die Dinge angehst. Ein ganz wenig, komme ich auch in Fahrt, auch wenn zwischen den Zugriffszahlen noch Welten klaffen, entwickelt sich mein Blog als Kommunikationsplattform zu unsere Web Seite, den Foren und der Welt des Social Networking. Ich hatte im artcafe geschrieben, Du steckt know how in das Netz und ich momentan noch wesentlich mehr Mühe.
Ich wünsche Dir einen schönes Adventswochenende – Frank


Martin 5. Dezember 2010 um 00:33

Hi Frank,
Danke. Die Zugriffszahlen selber sind ja nur Momentaufnahme in einer Entwicklung. Und ich bin vermutlich einfach schon etwas länger dabei. Ich denke, dass man als Künstler das Web schon ganz gut nutzen kann. Aber man muss natürlich aufpassen, dass man das Wesentliche nicht aus den Augen verliert.
Dir auch einen schönen 2. Advent :-)


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[…] erreichen. Schnell ist klar, der Blog ist nur ein Teil, des Auftritts, des Wirkens der Personen dahinter ist. Edward B. Gordon hat seine Story aufgebaut, jeden Tag mindestens ein Bild zu malen, in Netz zu stellen und zu vermarkten.  Susanne Haun organisiert eine Menge Ausstellungen, managed gemeinsam mit Andreas Mattern die Druckwerkstatt K-02, wird von viele Galerien vertreten und und… Martin Missfeld mit einem Studium der Freie Kunst / Malerei an der Universität der Künste Berlin, Meister Schüler von Georg Baselitz hat seine Kunst und sein Verständnis über das WEB in das Unternehmenskonzept der Firma DUPLICON eingebracht und eines seiner Standbeine ist das Thema SEO für Bilder und Videos. […]


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